Ślady wapna

Ślady wapna I

Kalksteinfrottagen

Orońsko, 2019

Ślady wapna II

Glas, Kalk, Wasser

Orońsko, 2019

The area around Orońsko, Poland, is marked by high amounts of lime in both water and ground - a reminder of Munich, where the descaling of household appliances is a recurring and bothersome, domestic chore.
My research showed that archeologists had found some of the oldest European quarries in in Orońsko and its surroundings. Some of the limestone and flintstone quarries date back to the neolithicum.
The Centrum Rzeźby Polskiej w Orońsku is known for traditional sculpting, and all over the premises forgotten blocks of stones are scattered, some sculpted, some raw.
During the quest for an access to the material aside from traditional sculpting, the medium of ‘drawing’ emerged - the frottages, which are taken directly off of limestone blocks in the lapidarium, document the form of the stone without interfering with its materiality.
The scale drawings, which were created through submerging glass panes in lime baths and subsequent evaporation, weave the factor of time into the work, and expose the aesthetic of a process which in a different context would have been perceived as a nuisance.

 

Die Gegend um Orońsko, Polen, zeichnet sich durch ein sehr hohes Kalkvorkommen im Wasser und im Boden aus.
Ähnlich wie in München – wo das Dauerentkalken sämtlicher Haushaltsgeräte eine lästige, häusliche Pflicht ist.
Eine intensivere Recherche ergab, dass Archäologen in Orońsko und seiner Umgebung einige der ältesten Steinbrüche Europas gefunden haben. Die Kalk- und Feuersteinbrüche stammen teilweise noch aus dem Neolithikum.
Das Centrum Rzeźby Polskiej w Orońsku steht traditionell für klassische Steinbildhauerei und überall auf dem Gelände stößt man auf teilweise oder unbearbeitete und vergessene Steinblöcke.
Auf der Spurensuche nach einem Zugang zum Material abseits der klassischen Bildhauerei bot sich das Mittel der 'Zeichnung' an – die Frottagen, die direkt von Kalksteinbrocken im Lapidarium abgenommen wurden, dokumentieren die Form des Steins, ohne in seine Materialität einzugreifen.
Die Kalkrandzeichnungen, die durch das mehrwöchige „Einlegen“ in Kalkbäder und Wasserverdunstung entstanden, binden den Faktor Zeit in die Gestaltung ein und legen die Ästhetik des in einem anderen Kontext als lästig empfundenen Prozesses frei.

 gefördert durch das Centrum Rzeźby Polskiej w Orońsku